Wie alle Gewerke ist auch das Fliesenlegerhandwerk sehr anspruchsvoll und vielseitig. Ein umfassendes Wissen über Material, Baubedarf, Werkzeuge und Verlegetechnik ist für den Fliesen- und Bodenleger oberste Pflicht. Um das Fachwissen aktuell zu halten, bieten sich Lehrgänge und Fortbildungen zum Handwerk an. Umfangreiche Weiterbildungen, beispielsweise ein Meisterkurs für Fliesen, Platten- oder Mosaikleger, vergrößern nicht nur das Fachwissen, sondern können den Teilnehmern neue Karriereoptionen eröffnen.

Meisterschule für Fliesenleger

Meisterkurse für Fliesenleger, Parkettleger und Plattenleger werden von Handwerkskammern und privaten Bildungsträgern angeboten. Um den Teilnehmern größtmögliche Flexibilität zu bieten, werden Meisterkurse in diesem Handwerk als Vollzeitkurs oder als berufsbegleitende Weiterbildung angeboten. Zwar dauert die zweite Kursvariante etwas länger, jedoch können die Teilnehmer während der Fortbildung regulär weiterarbeiten und müssen keine finanziellen Einbußen hinnehmen. Ob Vollzeit oder Teilzeit – wer seinen Fliesenlegermeister machen will, kann das so genannte Aufstiegs-BAföG in Anspruch nehmen und sich auf diese Weise die Förderung ihrer Weiterbildung durch den Staat sichern.
Der Meisterkurs für Fliesen- oder Bodenleger besteht aus mehreren Teilen:

• Meisterkurs Teil I: Fachpraxis
• Meisterkurs Teil II: Fachtheorie
• Meisterkurs Teil III: Betriebswirtschaftliche, kaufmännische und rechtlichen Grundlagen
• Meisterkurs Teil IV: Berufs- und arbeitspädagogische Grundlagen

Während Teil III und IV für sämtliche Gewerke identisch sind, zielen die ersten beiden Teile des Meisterkurses auf die Vermittlung von Fachwissen ab. Angehende Fliesen-, Platten- und Mosaiklegermeister eignen sich unter der Aufsicht erfahrener Dozenten praktische Fertigkeiten und theoretisches Know-how an. Beispielthemen sind:

• Entwurf, Planung und Kalkulation von Flächenbekleidungen oder -belegungen
• Wahl unterschiedlicher Materialien, Formate und Farben
• Herstellung von Unterkonstruktionen und Vorbereitung von Untergründen
• Überprüfung  von Verlegeuntergründen
• Beurteilung von Baustoffen und Abdichtungsmaßnahmen
• Erstellung von Angebotsunterlagen
• Ermittlung betrieblicher Kosten
• Planung von Marketingmaßnahmen

Fortbildungen und Lehrgänge für Fliesenleger

Fliesenleger berechnen den anfallenden Fliesenbedarf, verwenden Gerätschaften wie Schneidgeräte, Trocken-, Nassschneide- sowie Abfass- und Abkantmaschinen, um die Fliesen nach Maß und fachgerecht zu verlegen. Neben diesen Routinetätigkeiten können sich Fliesenleger zusätzliches Fachwissen mittels Fortbildungen aneignen. Passende Themen wären zum Beispiel die Verwendung von Dämmstoffen, Brandschutzmaßnahmen oder Gebäudesanierung. Fliesenlegerbetriebe lassen ihre Angestellten oftmals in Lehrgängen zu neuen Techniken oder Produkten schulen. Beliebte Schulungsthemen solcher Anpassungsfortbildungen sind:

• Verwendung von Mörtel, Beton, Putz, Estrich
• Verlegetechniken und Verankerungstechniken
• Oberflächenbehandlung
• Bauphysik (z.B. Wärmeschutz, Schallschutz, Feuchtigkeitsschutz)
• Trockenbau, Innenausbau
• Gebäudesanierung, energetische Sanierung
• Wissen rund um Arbeitsschutz, Brandschutz und Baustelleneinrichtung